Eltern kommen zu mir, da ein 10 jähriges Mädchen, das älteste von drei Geschwistern, schwierig ist, fast autistisch erscheint. Sie ist in sich gekehrt und voller Vorwürfe ständig über alles und jedes. Mehrere Kindergarten- und Schulwechsel haben inzwischen schon stattgefunden, da sie sich nicht eingliedern konnte. Das Mädchen hat eine normale Intelligenz bei hochbegabten Eltern.
Begleitung
Überforderung, Drang nach Perfektionismus, Tränenausbrüche
Ich habe Helen – so möchte ich sie hier nennen – schon einige Male begleitet.
Ausgangspunkt für die epa Begleitung sind die Überforderung von Helen, ihre ruhelose Geschäftigkeit, ihr Perfektionismus und unvermittelten Tränenausbrüche. Sie ist deshalb schon einige Zeit krank geschrieben, da sie ihrer Arbeit, die sie bisher sehr erfolgreich gestaltet hat, nicht mehr nachkommen kann. Ihr Körper zeigt Schwächeanfälle.
Existenzangst
Ich habe Irene – so möchte ich sie hier nennen – schon einige Male begleitet.
Ausgangspunkt für die epa Begleitung ist Irenes Gefühl von Lethargie bezüglich ihrer Arbeit. Sie hat Angst, dass sich beruflich nichts weiter für sie bewegt, dass ihre Existenz gefährdet ist. Sie hat zwar Ideen für ihren eigenen beruflichen Weg, fühlt aber gleichzeitig die Unmöglichkeit sie umzusetzen. Ihre alte Arbeit möchte sie nicht wieder aufnehmen, eine neue, die sie sieht, kann sie nicht beginnen.
Habitueller Abort und Fehlgeburt
Mona ist 29 Jahre alt und in der 7. Woche schwanger. Sie kommt zum ersten Mal in meine Praxis. 3 vorhergehende Schwangerschaften waren jeweils vor der 12. Woche zu Ende gegangen. Mona möchte nicht noch einmal solch eine Enttäuschung erleben.
Während des Erstgespräches stellt sich heraus: Mona arbeitet 30 Wochenstunden im Büro. Mona studiert und steht kurz vor dem Examen. Mona hat nur noch einen Eierstock, der andere wurde wegen einer Zyste schon vor Jahren entfernt.
Wut
Ein 55 jähriger, beruflich sehr erfolgreicher Mann namens Ernst, hat soviel Wut in sich, dass er fürchtet, sie nicht weiter unter Kontrolle haben zu können. Er fühlt sich schon lange “krank vor Wut”.
Als er sich hingelegt hat, die Augen geschlossen und um höhere Unterstützung gebeten hat, sieht er unvermittelt im Wald einen Mann am Galgen hängen. Dieser scheint, obwohl erdrosselt, noch zu leben. Mutig geht Ernst auf ihn zu und spürt, dass er abgenommen werden möchte. Ernst nimmt ein Messer und schneidet den Mann vom Galgen ab. Der Körper ist schwer und Ernst legt ihn hin, während er sich selbst setzt und den Kopf in seine Arme nimmt. Der Erhängte schaut Ernst in die Augen.